Am Dienstagnachmittag war der Kreisfeuerwehrverband Main-Taunus zu Gast in der HR-Sendung Hallo Hessen, um über die aktuelle Waldbrandlage und Prävention zu informieren.
Die Waldbrandgefahr ist derzeit hoch. In einigen Teilen Hessens gilt die Gefahrenstufe 4 – das bedeutet: Brände können sich bei Trockenheit und Wind rasch ausbreiten. Zwar gilt aktuell noch keine landesweite Alarmstufe, aber die Einsatzkräfte sind vielerorts in erhöhter Bereitschaft.
Rund 90 Prozent aller Vegetationsbrände entstehen durch menschliches Verhalten – sei es durch Unachtsamkeit beim Grillen, heiße Asche, weggeworfene Zigaretten oder sogar Brandstiftung. Der Klimawandel verschärft diese Lage zusätzlich: Längere Trockenperioden, steigende Temperaturen und mehr Extremwetter führen dazu, dass Vegetationsbrände in Zukunft häufiger und intensiver auftreten werden – auch in Regionen, in denen das bislang selten der Fall war.
Im Gespräch mit Moderator Jens Kölker betonte Pressesprecher Sebastian Baum, wie wichtig das richtige Verhalten ist: Kein offenes Feuer im Wald, keine glimmenden Reste, keine Fahrzeuge auf trockenem Gras. Gefährlich ist auch das Abflammen von Unkraut – bei Trockenheit und Wind schlagen die Flammen oft schneller über, als man reagieren kann. Zahlreiche Brände der vergangenen Jahre hatten genau darin ihre Ursache. Und der oft verbreitete Mythos, dass Glasscherben wie ein Brennglas wirken und Waldbrände auslösen können, ist wissenschaftlich widerlegt. Entscheidend sind fast immer Hitzequellen durch menschliches Handeln – keine „automatische Entzündung“ durch Glas oder Sonne.
Wie bereiten sich die Feuerwehren vor? Der Main-Taunus-Kreis hat einen eigenen Sonderschutzplan Vegetationsbrand entwickelt. Dazu gehören das Alarmstichwort „F Wald 3“ und Waldbrandlöschzüge. Die Feuerwehren bereiten sich zudem mit speziellen Schulungen und Lehrgängen auf die zunehmenden Vegetationsbrände vor. Trotz aller Technik sind solche Einsätze körperlich fordernd – bei Hitze, Rauch und oft über viele Stunden.
Die Feuerwehr bittet um Mithilfe: Halten Sie Zufahrten frei, blockieren Sie keine Einsatzstellen, entfernen Sie keine Markierungen – diese dienen der Orientierung. Und wer mehr tun möchte: Die Freiwilligen Feuerwehren freuen sich über neue Mitglieder – sei es im Einsatz, in der Unterstützung oder in der Organisation.







