Die anhaltende Hitzewelle bringt extreme Temperaturen in den Main-Taunus-Kreis – und mit ihr zahlreiche Herausforderungen für Gesundheit, Sicherheit und Einsatzbereitschaft. Der Kreisfeuerwehrverband Main-Taunus informiert über Risiken und gibt praktische Verhaltenstipps, um gut durch die heißen Tage zu kommen.

Gesundheitliche Risiken und Verhalten bei Hitze

Hitze kann für den menschlichen Körper schnell gefährlich werden. Besonders betroffen sind ältere Menschen, kleine Kinder, Schwangere sowie Personen mit chronischen Erkrankungen. Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Verwirrtheit können Anzeichen für eine Hitzebelastung oder einen Hitzschlag sein. Um gesundheitliche Risiken zu vermeiden, sollten folgende Hinweise beachtet werden:

Lebensgefahr: Kinder und Tiere im Auto

Schon nach wenigen Minuten kann sich ein geparktes Fahrzeug auf über 50 °C aufheizen – auch bei leicht geöffnetem Fenster. Kinder und Tiere, die im Auto zurückgelassen werden, sind dieser Hitze hilflos ausgeliefert. Deshalb gilt ohne Ausnahme:

Gefahren beim Baden

Die Erfrischung im Wasser ist an heißen Tagen besonders verlockend. Doch unbedachte Sprünge oder das Schwimmen an ungesicherten Stellen bergen erhebliche Risiken. Jedes Jahr kommt es zu tödlichen Badeunfällen – viele davon wären vermeidbar gewesen.

Bitte beachten Sie beim Baden:

Sicheres Grillen in Zeiten erhöhter Brandgefahr

Grillen ist für viele Menschen Teil der Sommerzeit – doch bei Trockenheit, Wind oder in der Nähe von Vegetation kann es schnell gefährlich werden. Glutreste, Funkenflug oder unsachgemäßer Umgang mit Grillkohle sind immer wieder Auslöser für Brände.

Bitte beachten Sie folgende Hinweise für sicheres Grillvergnügen:

Bei starkem Wind oder erhöhter Waldbrandgefahr ist das Grillen im Freien unbedingt zu unterlassen.

Empfehlungen für Pflegepersonal und medizinisches Personal

Pflegekräfte und Einrichtungen stehen in Hitzewellen vor besonderen Herausforderungen. Bewohnerinnen und Patienten benötigen besondere Aufmerksamkeit und Schutzmaßnahmen, um hitzebedingte Gesundheitsgefahren zu vermeiden.

Empfohlene Maßnahmen:

Verhalten bei Sommergewitter

Sommergewitter entwickeln sich oft sehr schnell. Neben Blitzschlag drohen auch Sturmböen, Starkregen und Hagel. Besonders gefährdet sind Menschen im Freien, beim Baden oder auf exponierten Flächen.

Sobald sich ein Gewitter ankündigt, gilt:

Blitz und Donner sind keine harmlosen Begleiterscheinungen – sie fordern jedes Jahr Verletzte und Todesopfer. Präventives Verhalten rettet Leben.

Hinweise für Einsatzkräfte

Die hohen Temperaturen wirken sich auch unmittelbar auf den Feuerwehrdienst aus. Brandeinsätze, technische Hilfeleistungen und lang andauernde Einsatzlagen stellen eine enorme körperliche Belastung für die Einsatzkräfte dar. Für alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren gilt daher besondere Achtsamkeit.

Empfohlene Maßnahmen:

Auch nach dem Einsatz ist Regeneration wichtig: Flüssigkeitshaushalt auffüllen, Schutzkleidung zügig ablegen, Abkühlung und Ruhe ermöglichen. Führungskräfte sollten die Gesundheit der Einsatzkräfte stets im Blick behalten.

Vegetationsbrandgefahr

Die Hitzewelle sorgt für ausgetrocknete Böden und leicht entzündliche Vegetation. Damit steigt das Risiko für Wald- und Flächenbrände erheblich – selbst ein kleiner Funke kann große Schäden verursachen. Besonders gefährdet sind Waldränder, Wiesen, Felder und Böschungen.

Wichtig für alle Bürgerinnen und Bürger:

Die Feuerwehren des Main-Taunus-Kreises sind einsatzbereit – doch jede und jeder Einzelne kann mit verantwortungsbewusstem Verhalten dazu beitragen, Brände zu verhindern.

Brandgefahr durch das Abflammen von Unkraut

In vielen Gärten und auf Grundstücken wird zur Unkrautbekämpfung auf sogenannte Abflammgeräte mit Gas zurückgegriffen. Was vielen nicht bewusst ist: Das Abflammen von Pflanzenwuchs ist eine der häufigsten Ursachen für vermeidbare Brände – gerade in Trockenzeiten oder bei windigem Wetter.

Der Kreisfeuerwehrverband warnt ausdrücklich vor dem Einsatz solcher Geräte bei Hitzeperioden. Es kommt immer wieder zu Bränden an Hecken, Holzzäunen, Garagen oder angrenzender Vegetation.

Folgende Hinweise sind unbedingt zu beachten:

Im Zweifel sollte bei sommerlichen Wetterlagen ganz auf das Abflammen verzichtet werden – der Sach- und Personenschaden durch einen Brand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Die Sommerhitze stellt unsere Gesellschaft, unsere Einsatzkräfte und unsere Infrastruktur gleichermaßen auf die Probe. Ob im Alltag, in der Pflege oder bei Einsätzen: Mit klarem Kopf, Aufmerksamkeit und Rücksicht können wir gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit sorgen. Der Kreisfeuerwehrverband Main-Taunus ruft zur Achtsamkeit auf – für sich selbst und für andere.