Bevölkerungsschutz

Bundesweiter Warntag am 12. September: Sirenen, Handys & Co. schlagen im MTK Alarm

Der Bundesweite Warntag findet in diesem Jahr am Donnerstag, den 12. September, statt. Dabei werden viele Warnkanäle erprobt, mit denen die Menschen in Deutschland vor Gefahren gewarnt werden. Es ist eine gemeinsame Übung von Bund, Ländern sowie teilnehmenden Kreisen, kreisfreien Städten und Gemeinden. Im Main-Taunus-Kreis werden daher nicht nur Handys, Warn-Apps und Medien Alarm schlagen, sondern auch die 100 Sirenen heulen.

Im Main-Taunus-Kreis gibt es flächendeckend in allen Städten und Gemeinden Sirenen, die zur Warnung der Bevölkerung und zur Alarmierung der Feuerwehr eingesetzt werden können. Die hervorstechenden Eigenschaften einer Sirene: Sie ist laut und sie ist innerhalb eines großen Radius zu hören. Sirenen sind daher gut dafür geeignet, Personen sogar im Schlaf über eine bevorstehende Gefahr zu alarmieren. Im Alltag sorgen sie für Aufmerksamkeit. Hierbei spricht man vom sogenannten Weckeffekt. In einem zweiten Schritt geht es dann darum, weitere Informationen und Handlungsanweisungen an die Bevölkerung weiterzugeben.

Zu den Warn- und Informationskanälen zählen unter anderem Radio und Fernsehen, Warn-Apps wie hessenWARN und NINA, Stadtinformationstafeln, Lautsprecherwagen, Infosysteme der Deutschen Bahn, der Mobilfunkdienst Cell Broadcast sowie Internet und Social Media. Eine große Rolle spielt auch die informelle Weitergabe von Warnungen in der Familie, im Freundes- und Kollegenkreis und in der Nachbarschaft.

Der Bundesweite Warntag dient dazu, Abläufe und Schnittstellen zu erproben und im Nachgang zu verbessern. Gleichzeitig soll durch begleitende Informationen auf das Thema Warnung, Warnkanäle und Selbstschutz aufmerksam gemacht werden. Je vertrauter man mit dem Thema Warnung und Risiken ist, desto effektiver kann man in einer Gefahrensituation handeln und sich und andere schützen.

Wie läuft der Bundesweite Warntag ab?

Gegen 11:00 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Probewarnung über das sogenannte Modulare Warnsystem (MoWaS) aus. Mit diesem System sind sehr viele Warnkanäle verknüpft. Gleichzeitig lösen die teilnehmenden Länder und Kommunen ihre lokalen Warnmittel wie zum Beispiel Sirenen aus – so auch das Land Hessen und der Main-Taunus-Kreis. 

Gegen 11:45 Uhr erfolgt für die meisten Warnmittel die Entwarnung der Probewarnung. Über Cell Broadcast werden aktuell keine Entwarnungen versendet.

Umfrage zu Ihren Erfahrungen mit der Probewarnung

Über eine öffentliche Online-Umfrage haben Sie die Möglichkeit, Ihre Erfahrungen mit der Probewarnung zu teilen. Hier wird beispielsweise erhoben, ob Sie die Probewarnung über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast empfangen, im Radio oder über einen anderen Kanal gehört haben. Die Umfrage startet am 12. September gegen 11 Uhr. Sie endet am 19. September um Mitternacht.

Über die Webseite www.warntag-umfrage.de können Sie online an der Umfrage teilnehmen. Die Beiträge bleiben dabei anonym: Weder bei der Erfassung noch der Auswertung sind Rückschlüsse auf die Teilnehmenden möglich. Durch die Umfrage haben Sie die Möglichkeit, die Warnabläufe in Deutschland per Feedback aktiv mitzugestalten und zu verbessern.

Die Umfragedaten und die technische Analyse werden wissenschaftlich ausgewertet und in einem Bericht zusammengestellt. Die Auswertung ist für das Frühjahr 2024 geplant, wird auf der BBK-Webseite veröffentlicht und dient als Basis für die Vorbereitungen zum nächsten Warntag am 11. September 2025.

Warnsystem steht für reale Lagen zur Verfügung

Das Warnsystem ist auch während der bundesweiten Probewarnung am 12. September jederzeit einsatzbereit. Bei Bedarf können die zuständigen Behörden wie gewohnt die Menschen über das Modulare Warnsystem und seine Kanäle erreichen und vor realen Gefahren warnen.

Eine Warnung soll die Bevölkerung in ihrem Selbstschutz unterstützen. Deshalb werden in
jeder Warnung Handlungsempfehlungen und – falls sinnvoll – Kontaktdaten von Ansprechstellen
mitgeliefert.

Afrikanische Schweinepest: Teile des Main-Taunus-Kreises in Restriktionszone

Virusinfektion für Menschen ungefährlich – Nur Haus- und Wildschweine betroffen – Allgemeinverfügung für den Main-Taunus-Kreis

Im Landkreis Groß-Gerau ist ein Wildschwein positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet worden. Um den Fundort herum ist in einem Radius von zirka 15 Kilometern eine sogenannte Restriktionszone eingerichtet worden. Im MTK liegen die Städte Hochheim, Flörsheim, Hattersheim, Kriftel und Teile von Hofheim im 15 km-Radius um den Fundort. Hier befinden sich 18 Betriebe mit Schweinehaltung mit insgesamt 243 Tieren. Eine so genannte Allgemeinverfügung regelt die nun erforderlichen Maßnahmen in dieser Zone.

„Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen und alle Tiere mit Ausnahme von Haus- und Wildschweinen absolut ungefährlich. Unsere Landwirte haben in Saatgut und Düngemittel investiert und stehen nun kurz vor der Ernte. Wir wollen alles vermeiden, was unzumutbare Härten für die Landwirtschaft darstellen würde.“

Landrat Michael Cyriax

Deshalb wäge der Kreis zwischen den Erfordernissen der Tierseuchenbekämpfung und den berechtigten Interessen betroffener Personen- und Berufsgruppen ab.

Die Bergung verendeter Wildschweine wird ausschließlich von speziell geschultem Personal durchgeführt. Ein Kadaversammelplatz ist in Eddersheim eingerichtet.

Durchgeführt wurde der Aufbau des Sammelplatzes von der Dekontaminationsgruppe-Geräte, die bei der Feuerwehr Kriftel stationiert ist. Unterstützt wurden sie von der Gefahrstoff-Führung, die bei der Feuerwehr Bad Soden am Taunus beheimatet ist, der im Amt für Brandschutz und Rettungswesen angesiedelten Unteren Katastrophenschutzbehörde sowie dem Veterinäramt des MTK.

Hintergrund:

Bislang wurde lediglich ein infiziertes Wildschwein festgestellt. Im September 2020 war der erste ASP-Fall bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt worden – in Brandenburg. Mit dem jetzt bestätigten Fall im Kreis Groß-Gerau hat das Virus erstmals auch das Land Hessen erreicht.

Die Übertragung der ASP erfolgt vor allem durch direkten Kontakt mit Kadavern infizierter Tiere, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen sowie indirekte Übertragungswege (Fahrzeuge, Jagdausrüstung, landwirtschaftliche Geräte, Kleidung).

Eine Übertragung auf den Menschen ist nicht möglich, auch der Verzehr von möglicherweise kontaminiertem Fleisch stellt keine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar.

Weitere Informationen:

Abrollbehälter für Starkwind- und Sturmereignisse übergeben

Bundesinnenministerin Nancy Faeser und der hessische Innenminister Roman Poseck haben am 8. Juni in Wetzlar zwölf Krankentransportwagen Typ B des Bundes an hessische Katastrophenschutzeinheiten und sieben Abrollbehälter Sturm des Landes Hessen an hessische Landkreise übergeben.

Ein Abrollbehälter Sturm wird auch im Main-Taunus-Kreis stationiert – bei der Feuerwehr Hattersheim am Main. Der AB-Sturm des Katastrophenschutzes des Landes Hessen ergänzt das Wechselladerfahrzeug des Katastrophenschutzes und ist für den überörtlichen Einsatz bei Starkwind- und Sturmereignissen konzipiert. Verladen sind 16 Motorkettensägen mit Schutzkleidung, Bügelsägen und Holzäxte, zwei Mehrzweckzüge sowie ein Stromerzeuger und eine Werkbank mit Werkzeug und Ersatzteilen.

Faeser dankte vor allem den anwesenden Helfern und Rettungskräften:

“Die besondere Organisation des Bevölkerungsschutzes in Deutschland ist einmalig: Er wird von Ländern, Kommunen, einer Vielzahl an Hilfsorganisationen und dem Bund gemeinsam getragen. Er wird getragen von Menschen wie Ihnen, die sich Tag für Tag für andere einsetzen. Menschen, die anderen helfen, oft unter Einsatz Ihres Lebens und ihrer Gesundheit!“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser

Sie wies darauf hin, dass die Anforderungen durch die Pandemie, den russischen Angriffskrieg und Extremwetterereignisse wie Starkregen mit Hochwasser oder extreme Dürren mit daraus resultierenden Waldbränden enorm gestiegen seien.

“Die aktuelle Hochwasserkatastrophe in Bayern und Baden-Württemberg führt uns einmal mehr vor Augen, wie wichtig ein gut aufgestellter Katastrophenschutz ist. Gerade in diesen Ausnahmesituationen ist die länderübergreifende Unterstützung selbstverständlich.”

Roman Poseck, Innenminister des Landes Hessen

An der feierlichen Übergabe haben auch der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Ralph Tiesler, der Präsident der Landesfeuerwehrverbands Norbert Fischer, der Präsident der DLRG Michael Hohmann sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter der hessischen Katastrophenschutzeinheiten teilgenommen. 

In zehn Minuten bereit zur Einsatzführung: Kreis beschafft mobilen Besprechungs- und Analyseraum für große Lagen

Der Main-Taunus-Kreis rüstet seinen Katastrophenschutz weiter auf. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, wurde ein so genannter Abrollcontainer beschafft, von dem aus größere Einsätze geführt werden können.

„Ausreichend Platz und ausreichende Ausstattung ist eine wichtige Voraussetzung für die Einsatzführung. Wir unterstützen damit unsere Einsatzkräfte und tragen so zur Sicherheit im Kreis bei.“

Landrat Michael Cyriax

Der Container kann auf Wechselladerfahrzeugen zum jeweiligen Ort der Einsatzleitung transportiert werden und schafft dort Raum für Lageanalysen und andere Besprechungen.

Der Container wird der Katastrophenschutzeinheit Technische Einsatzleitung zugeordnet und bei der Feuerwehr Hattersheim stationiert. Eingesetzt werden soll er, wenn viele Kräfte koordiniert werden müssen – etwa bei einem größeren Gebäudebrand oder einem Katastrophenfall. Der Container ergänzt dabei den vom Land Hessen zur Verfügung gestellten so genannten Einsatzleitwagen 2.

Ausgestattet ist der Container unter anderem mit Besprechungs- und Präsentationstechnik, Funkgerät, Stromerzeuger und Material zum Absperren. Er bietet Platz für bis zu 20 Personen und ist den Angaben zufolge zehn Minuten nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle einsatzfähig.

In den Container hat der Kreis aus eigenen Mitteln rund 350.000 Euro investiert.

Unwetter: Zugevakuierung in Hofheim – Unterstützung im Hochtaunuskreis

Das angekündigte Unwetter hat den Main-Taunus-Kreis am Donnerstagabend glücklicherweise weitgehend verschont. Lediglich in Eschborn mussten sieben vollgelaufene Keller ausgepumpt werden, in Eppstein und Schwalbach kam es jeweils zu zwei kleineren Unwettereinsätzen. In Hofheim musste ein liegengebliebener Regionalexpress evakuiert werden und im Hochtaunuskreis unterstützte die Feuerwehr Bad Soden.

Der Regionalexpress RE22, der von Limburg in Richtung Frankfurt unterwegs war, blieb gegen 17:45 Uhr in der Nähe der Krebsmühle in Hofheim liegen. Ob die Oberleitung durch den Sturm oder durch einen technischen Defekt beschädigt wurde, ist noch unklar. Der Zug konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr in die herunterhängende Oberleitung. Daher war eine aufwändige Evakuierung der Fahrgäste in einen Ersatzzug durch die Feuerwehr Hofheim erforderlich.

Die Feuerwehr Bad Soden rückte gegen 21:30 Uhr zur Unterstützung in den Hochtaunuskreis aus. Die Tiefgarage der Hochtaunuskliniken in Bad Homburg vor der Höhe war aufgrund des Starkregens vollgelaufen. Die fünf Einsatzkräfte aus Bad Soden setzten in einem eigenen Einsatzabschnitt 14 Tauchpumpen des Abrollbehälters Hochwasser ein. Damit wurden bis gegen 04:20 Uhr ca. 10.200 Liter Wasser pro Minute abgepumpt.

Am Freitagmorgen musste die Feuerwehr Bad Soden-Neuenhain noch einen umgestürzten Baum von der Straße räumen. In Hattersheim musste die Feuerwehr wegen des Hochwassers des Schwarzbachs eine Fußgängerunterführung sperren.

Wasserrettungsübung auf dem Main bei Hochheim: Erfolgreicher Einsatz von rund 100 Einsatzkräften

Am Samstag führten die MTK-Feuerwehren eine Wasserrettungsübung auf dem Main bei Hochheim durch. Bei einem simulierten Kanuausflug einer Jugendgruppe kam es zu einem Bootsunfall im Bereich der Staustufe Kostheim, bei dem mehrere Personen im Wasser trieben und eine Person unterging. Dank dem schnellen Einsatz von rund 100 Einsatzkräften aus Feuerwehren, THW und DRK konnten alle Personen erfolgreich gerettet werden.

Das erste Boot der Feuerwehr Hochheim rettete zwei Personen aus dem Wasser und vom Brückenpfeiler der Eisenbahnbrücke. Eine groß angelegte Landsuche am Mainufer wurde durchgeführt, bei der gefundenen Personen mittels des Allradfahrzeugs der Rettungstaucher aus dem Gelände gebracht und dem Rettungsdienst übergeben wurden. Zusätzlich wurde das Ufer auch von der Wasserseite durch Boote der Feuerwehr Flörsheim und Eddersheim abgesucht. Ein Tauchereinsatz vom Boot der Feuerwehr Hochheim zur Rettung der gesunkenen Person wurde ebenfalls durchgeführt, während das THW Hofheim die havarierten Kanus ans Ufer brachte.

Rund 100 Einsatzkräfte aus den Feuerwehren Hochheim am Main, Flörsheim am Main und Hattersheim am Main, der Technischen Einsatzleitung und den Rettungstauchern des Main-Taunus-Kreises, dem THW OV Hofheim und dem DRK OV Hochheim am Main waren beteiligt. Die Feuerwehren bedanken sich insbesondere beim Kanuverein Hochheim, dessen Jugendliche die Übungsdarstellung übernommen haben.

Die Übung ist Teil der umfangreichen Vorbereitung der drei Mainanlieger-Feuerwehren Flörsheim, Hattersheim und Hochheim für die Wasserrettung auf dem Main. Fortlaufend werden gemeinsam Ausbildungen durchgeführt sowie die Einsatzpläne verbessert.

Schneechaos im Rhein-Main-Gebiet: MTK-Einsatzkräfte im Dauereinsatz

Feuerwehren, Rettungskräfte und der Katastrophenschutz kämpften am Montag und Dienstag im Rhein-Main-Gebiet gegen die Auswirkungen ergiebiger Schneefälle. Starke Schneefälle haben auch im Main-Taunus-Kreis zu umgeknickten Bäumen, gesperrten Straßen und einem beeinträchtigten öffentlichen Verkehr geführt. Besonders betroffen waren Bad Soden, Eppstein, Hofheim und Kelkheim.

In Bad Soden wurden rund 50 Einsätze verzeichnet. Schwerpunkte rund um das Krankenhaus und dessen Zufahrt sowie der Bereich Königsteiner Straße zwischen Neuenhain und Königstein.

Mehr als 70 Einsätze mussten die Feuerwehrkräfte in Eppstein bewältigen. Einen Schwerpunkt der gab es dabei nicht. Die Einsatzkräfte waren im gesamten Stadtgebiet im Einsatz und haben die Bundesstraße ebenso freigeräumt wie Landstraßen und Wohngebiete. In Bremthal, Ehlhalten und Eppstein seien einige Bäume auf parkende Autos gestürzt. Die L3310 zwischen Ehlhalten und Schloßborn sowie die L3011 von Ehlhalten Richtung Heftrich mussten voll gesperrt werden. 

In Hofheim mussten die Einsatzkräfte zu ca. 70 Einsatzstellen ausrücken, darunter umgestürzte Bäume, einen Teileinsturz einer Scheune und mehrere eingestürzte Vordächer. Aus Sicherheitsgründen für den Straßenverkehr und der Einsatzkräfte mussten die Landstraßenabschnitte zwischen Langenhain und Lorsbach (L3368) sowie Langenhain und Hofheim (L3018) für den durch die Feuerwehr gesperrt werden, da hier weiterhin einige Bäume drohten umstürzen. In den Hofheimer Stadtteilen Wildsachsen, Langenhain und Lorsbach kam es zudem zu Stromausfällen. Wegen umgestürzter Bäume auf den Gleisen musste auch die Bahn den Zugbetrieb zwischen Hofheim und Niedernhausen einstellen.

Kelkheim verzeichnete rund 50 Einsatzstellen bis in die frühen Morgenstunden. Vorwiegend mussten Straßen von den umgestürzten Bäumen befreit werden. Ein Zug der RB12 stieß im Hornauer Streckenabschnitt mit einem Baum zusammen. Die Feuerwehrkräfte entfernten den Baum, evakuierten die Passagiere und brachten diese teilweise im warmen Feuerwehrhaus unter. Kurz nach Mitternacht büxten drei Pferde rund um die Ruppertshainer Schönwiesenhalle aus. Nach längerem beruhigen und hinterlaufen im Tiefschnee konnten die Tiere eingefangen und kurzfristig in der nahegelegenen Reithalle untergebracht werden. Besonders getroffen hat es die Landstraßen rund um Ruppertshain: Die L3016 zwischen Ruppertshain und Fischbach musste durch die Einsatzkräfte gesperrt werden. Auch die L3369 Richtung Königstein musste kurzzeitig gesperrt werden.

In Schwalbach waren elf Einsätze, in Sulzbach sechs Einsätze, in Eschborn drei Einsätze und in Hattersheim – unterstützt durch die Feuerwehr Kriftel – ein Einsatz wegen abgestürzter Äste und umgefallener Bäume zu bewältigen.

Wegen akuter Schnee- und Eisbruchgefahr bitten die Feuerwehren dringend, die Wälder nicht zu betreten. Außerdem die Bitte: Sorgen Sie beim Schneeschieben dafür, dass Hydranten nicht unter Eis und Schnee eingeschlossen werden. Rot-weiße Schilder an Laternen oder Zäunen weisen auf den genauen Standort hin. Freigehaltene Gullis sorgen zudem dafür, dass das Wasser bei Tauwetter abfließen kann.

Peer Neugebauer mit Katastrophenschutzmedaille ausgezeichnet: „Jahrzehnte für die Sicherheit“

Peer Neugebauer ist für seinen jahrzehntelangen Einsatz mit der Katastrophenschutzmedaille in Bronze ausgezeichnet worden. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, erhielt er die Auszeichnung des Landes Hessen bei einem Empfang im Landratsamt. Neugebauer gründete die Pyrotechnikgruppe des Kreises und die Übungsleitergruppe, die er ehrenamtlich führt. „Er hat sich damit seit Jahrzehnten für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Main-Taunus-Kreis eingesetzt und sich darum verdient gemacht“, fasst Cyriax zusammen.

Zu den Aufgaben von Neugebauer als Pyrotechniker gehört es, Übungen im Kreis möglichst realitätsnah, aber auch sicher zu gestalten. Er sei da, „wo es zischt, raucht und kracht“, sagt Cyriax. Daneben habe er sich um Dutzende von Schulungen verdient gemacht, die belegten, welch großen Wert der Kreis auf einen hochwertigen Ausbildungsstand lege. Zudem ist er als stellvertretender Vorsitzender im Kreisfeuerwehrverband Main-Taunus aktiv.

Der Katastrophenschutz sei eminent wichtig für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Kreis, so der Landrat. In den vergangenen Jahrzehnten, zuletzt durch die Fluten an der Ahr und den Ukrainekrieg, habe sich erwiesen, wie wichtig der Einsatz für die Sicherheit generell sei.

Die Katastrophenschutzmedaille in Bronze wird vom Hessischen Museum des Innern und für Sport verliehen. Sie wird zuerkannt unter anderem für wesentliche Verdienste um den Katastrophenschutz.

Herausfordernde Rettung im Wald: Bei Kelkheim wurde der Einsatz nach einem Zugunglück geübt

Den Einsatz bei einem Zugunglück haben Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes gemeinsam mit dem Kreis geübt. Wie Landrat Michael Cyriax mitteilt, war die Übung in der Nähe des Braubachweihers von der Feuerwehr Kelkheim und dem Amt für Brandschutz und Rettungswesen geplant worden. Damit die Bahnstrecke frei war, lief die Übung in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Der Landrat hebt das Engagement der Einsatzkräfte hervor: „Nicht nur die hauptamtlichen, sondern auch die ehrenamtlichen Kräfte sind bereit, jederzeit auszurücken. Sie leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für die Sicherheit der Menschen im Main-Taunus-Kreis.“

Nach dem Übungsszenario war auf der Strecke der RB12 der Hessischen Landesbahn im Wald ein Zug in einen umgestürzten Baum gefahren und dadurch entgleist. Drei Menschen wurden lebensgefährlich, elf weitere leicht bis schwer verletzt. Der angenommene Unfall ereignete sich rund 800 Meter entfernt vom Bahnübergang Kühtrieb. Nach Angaben des Kreises lag die besondere Herausforderung in dem unwegsamen Gelände: Die Fahrzeuge konnten durch den Wald nicht direkt zum Einsatzort gelangen. Nach etwa zwei Stunden konnten alle Üb-Verletzten durch die Feuerwehr aus der Bahn gerettet und durch den Rettungsdienst versorgt werden.

Insgesamt waren den Angaben zufolge rund 150 Einsatzkräfte beteiligt. Eingesetzt waren hauptamtliche und ehrenamtliche Kräfte und Fahrzeuge des Malteser Hilfsdienstes, des Deutschen Roten Kreuzes, des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Johanniter Unfallhilfe sowie Notarztwagen, die Einsatzleitung Rettungsdienst und der Brandschutzaufsichtsdienst des Kreises. Von den Feuerwehren waren Einheiten aus Kelkheim und Hofheim beteiligt. Die Technische Einsatzleitung kam aus Hochheim.

Katastrophenschutzübung „Devil One“: Waldbrand im Taunus

Mehr als 130 Einsatzkräfte von Feuerwehren und Hilfsorganisationen aus dem MTK waren am Samstag zu Übungszwecken rund um Hofheim-Langenhain unterwegs. Die heikle Aufgabe bei der Katastrophenschutzübung „Devil One“: Eine landwirtschaftliche Maschine brennt auf einer Freifläche am Waldrand. Das Feuer zieht in den Wald hinein, durch Funkenflug entstehen weitere Brände, das Feuer weitet sich aus.

Die Einsatzkräfte erkunden die Lage und löschen die simulierten Brände nach und nach. An einer schwer erreichbaren Brandstelle kommt ein Polizeihubschrauber zum (Lösch-)Einsatz. Wichtiger Bestandteil der Übung war die Wasseraufnahme und -förderung durch die Feuerwehren sowie die Menschenrettung im Wald.

„Solche Übungen tragen dazu bei, für bestmögliche Sicherheit im Main-Taunus-Kreis im Ernstfall zu sorgen“, so Landrat Michael Cyriax. Wie der Landrat erläutert, ist das Szenario der Übung realistisch; er erinnert beispielsweise an den Waldbrand am Altkönig im Taunus vom Juni: Mehrere Tage seien Feuerwehren auch aus dem Main-Taunus-Kreis im Einsatz gewesen, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Zudem hätten die heißen Sommer der vergangenen Jahre die Gefahr von Waldbränden erhöht.