Sicherheitsinfos
Die Gefahr in der Mülltonne – Feuerwehren und Recyclingunternehmen warnen: Batterien gehören nicht in den Abfall!
Jeder benutzt und benötigt sie – zu Hause und unterwegs: Lithium-Ionen-Batterien von der kleinsten Knopfzelle in der Armbanduhr oder von der elektrischen Zahnbürste bis zum größeren Akku im E-Bike. Doch wenn sie ausgedient haben, können sie lebensgefährlich werden und Brände auslösen. Dann nämlich, wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden und zum Beispiel in der Mülltonne landen. Darauf haben jetzt Kreislaufwirtschaft und Feuerwehren aufmerksam gemacht und fordern von der Politik Gegenmaßnahmen. Dazu gehört auch die Einführung eines Batteriepfandes.
„Seit Jahren nimmt die Zahl von batteriebetriebenen Geräten zu“, gibt der Präsident der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb), Dirk Aschenbrenner, zu bedenken. „Dort, wo früher Kabel und Stecker viele kleine Geräte des täglichen Gebrauchs mit der Steckdose verbunden haben, geht es jetzt ‚drahtlos‘ zu.“ Doch Batterien, ob neu oder ausgedient, können auch gefährlich werden, wie Einsatzzahlen zeigen.
„Wenn sich die Verbraucher an die Ratschläge zur Entsorgung halten würden, die sogar gesetzlich festgelegt sind, wären viele Brände, bei denen Batterien eine Rolle spielen, vermeidbar“, so Aschenbrenner, der auch Direktor der Feuerwehr Dortmund ist. Unachtsamkeit oder Leichtsinn könne Menschenleben gefährden. „Der Hausmüll wird schon in den modernen Fahrzeugen zusammengepresst. Dabei können darin enthaltene Batterien beschädigt werden und in Brand geraten. Deshalb ist bereits hier – wie die Vergangenheit gezeigt hat – eine Gefahrenquelle.“
Die vfdb gehört zusammen mit dem Bundesverband Betrieblicher Brandschutz –Werkfeuerwehrverband Deutschland, dem Deutschen Feuerwehrverband und vier Unternehmen der Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaftsbranche zu den Unterzeichnern eines Schreibens an die Bundesregierung, um auf die Gefahren von Lithium-Ionen-Akkus aufmerksam zu machen und konkrete Gegenmaßnahmen von der Politik zu fordern. In der Vergangenheit, so betonen die Unterzeichner, seien von der Recyclingbranche bereits wirksame Vorschläge gemacht worden. Dazu zähle unter anderem die Einführung eines Batteriepfandes.
Im Koalitionsvertrag sei ausdrücklich vereinbart worden, ein Anreizsystem für die umweltgerechte Entsorgung von bestimmten Elektrogeräten und gefährlichen Lithium-Batterien zu schaffen. Es dürfe nicht dazu kommen, dass sich das Netzwerk von Recyclinganlagen in Deutschland durch unverschuldete Brände ausdünnt. Feuerwehren und Recyclingbranche rufen deshalb in ihrem Schreiben die Bundesregierung zu zügigem Handeln und zur Einrichtung einer interministeriellen Ad-Hoc-Arbeitsgruppe auf.
Das Umweltbundesamt weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass die Vertreiber von Batterien verpflichtet seien, Altbatterien unentgeltlich vom Endnutzer zurückzunehmen. Zugleich seien Endnutzer gesetzlich verpflichtet, alle anfallenden Altbatterien bei den Vertreibern von Batterien oder auch den Sammelstellen der kommunalen Wertstoffhöfe abzugeben.
Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit beteiligt sich die vfdb derzeit an einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt. Darin geht es unter der Bezeichnung SEKUR um Sichere Energiespeicherkonzepte im urbanen Raum. Ein weiteres Forschungsprojekt, das bereits abgeschlossen werden konnte, beschäftigte sich mit der Sicherheit von elektrochemischen Energiespeichern (SEE-2L). In Form von Handlungshilfen sowie praktischen und digitalen Schulungskonzepten wurden die Erkenntnisse für die Feuerwehrausbildung zusammengeführt. Hierzu wurde auch ein mobiler dezentraler Demonstrator geschaffen, der nun in der praktischen Feuerwehrausbildung verwendet wird. Er zeigt anschaulich, wie sich Batterien bei einem Brand verhalten.
Notruf-App „nora“ wieder verfügbar: Download und Registrierung ab sofort möglich
Die bundesweite Notruf-App „nora“ steht wieder zum Download im Google Playstore und Apple App-Store bereit. Hohe Missbrauchszahlen des 2021 neu eingeführten Notrufdienstes in Deutschland hatten im September 2023 dazu geführt, dass neue Nutzerinnen und Nutzer nicht mehr zugelassen werden konnten. Bereits registrierte Nutzerinnen und Nutzer konnten „nora“ weiterhin jederzeit sicher und zuverlässig nutzen. Ab sofort haben aber auch neue Interessierte wieder die Möglichkeit, den alternativen Notruf per App zu nutzen.
Die Notruf-App wurde angepasst und um Maßnahmen erweitert, die künftig einen Missbrauch verhindern. Das betrifft insbesondere die einmalige Registrierung, die beim ersten Start von „nora“ abgeschlossen werden muss. Hier ist nun ein Identitätsnachweis erforderlich. Neben der Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises in einer Filiale der Deutschen Post kann die Identität auch über ein Auto-ID Verfahren, einen Videochat oder die Online-Ausweisfunktion nachgewiesen werden, sofern entsprechend kompatible Endgeräte zur Verfügung stehen.
Um die Zuverlässigkeit und Sicherheit für den App-Notruf auch weiterhin gewährleisten zu können, ist die Registrierungsfunktion besonders intensiv geprüft und getestet worden. Zudem wurden im Zuge dessen die Nutzungsbedingungen und die Datenschutzerklärung angepasst.
Der Download der „nora“ Notruf-App ist kostenlos. Nutzerinnen und Nutzer, die „nora“ installiert hatten, haben bereits ein Update erhalten.
Weitere Informationen, Schritt-für-Schritt-Anleitungen (auch in Deutscher Gebärdensprache) und den Kontakt zum Support finden Sie unter www.nora-notruf.de.
Bundesweiter Warntag am 12. September: Sirenen, Handys & Co. schlagen im MTK Alarm
Der Bundesweite Warntag findet in diesem Jahr am Donnerstag, den 12. September, statt. Dabei werden viele Warnkanäle erprobt, mit denen die Menschen in Deutschland vor Gefahren gewarnt werden. Es ist eine gemeinsame Übung von Bund, Ländern sowie teilnehmenden Kreisen, kreisfreien Städten und Gemeinden. Im Main-Taunus-Kreis werden daher nicht nur Handys, Warn-Apps und Medien Alarm schlagen, sondern auch die 100 Sirenen heulen.
Im Main-Taunus-Kreis gibt es flächendeckend in allen Städten und Gemeinden Sirenen, die zur Warnung der Bevölkerung und zur Alarmierung der Feuerwehr eingesetzt werden können. Die hervorstechenden Eigenschaften einer Sirene: Sie ist laut und sie ist innerhalb eines großen Radius zu hören. Sirenen sind daher gut dafür geeignet, Personen sogar im Schlaf über eine bevorstehende Gefahr zu alarmieren. Im Alltag sorgen sie für Aufmerksamkeit. Hierbei spricht man vom sogenannten Weckeffekt. In einem zweiten Schritt geht es dann darum, weitere Informationen und Handlungsanweisungen an die Bevölkerung weiterzugeben.
Zu den Warn- und Informationskanälen zählen unter anderem Radio und Fernsehen, Warn-Apps wie hessenWARN und NINA, Stadtinformationstafeln, Lautsprecherwagen, Infosysteme der Deutschen Bahn, der Mobilfunkdienst Cell Broadcast sowie Internet und Social Media. Eine große Rolle spielt auch die informelle Weitergabe von Warnungen in der Familie, im Freundes- und Kollegenkreis und in der Nachbarschaft.
Der Bundesweite Warntag dient dazu, Abläufe und Schnittstellen zu erproben und im Nachgang zu verbessern. Gleichzeitig soll durch begleitende Informationen auf das Thema Warnung, Warnkanäle und Selbstschutz aufmerksam gemacht werden. Je vertrauter man mit dem Thema Warnung und Risiken ist, desto effektiver kann man in einer Gefahrensituation handeln und sich und andere schützen.
Wie läuft der Bundesweite Warntag ab?
Gegen 11:00 Uhr löst das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Probewarnung über das sogenannte Modulare Warnsystem (MoWaS) aus. Mit diesem System sind sehr viele Warnkanäle verknüpft. Gleichzeitig lösen die teilnehmenden Länder und Kommunen ihre lokalen Warnmittel wie zum Beispiel Sirenen aus – so auch das Land Hessen und der Main-Taunus-Kreis.
Gegen 11:45 Uhr erfolgt für die meisten Warnmittel die Entwarnung der Probewarnung. Über Cell Broadcast werden aktuell keine Entwarnungen versendet.
Umfrage zu Ihren Erfahrungen mit der Probewarnung
Über eine öffentliche Online-Umfrage haben Sie die Möglichkeit, Ihre Erfahrungen mit der Probewarnung zu teilen. Hier wird beispielsweise erhoben, ob Sie die Probewarnung über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast empfangen, im Radio oder über einen anderen Kanal gehört haben. Die Umfrage startet am 12. September gegen 11 Uhr. Sie endet am 19. September um Mitternacht.
Über die Webseite www.warntag-umfrage.de können Sie online an der Umfrage teilnehmen. Die Beiträge bleiben dabei anonym: Weder bei der Erfassung noch der Auswertung sind Rückschlüsse auf die Teilnehmenden möglich. Durch die Umfrage haben Sie die Möglichkeit, die Warnabläufe in Deutschland per Feedback aktiv mitzugestalten und zu verbessern.
Die Umfragedaten und die technische Analyse werden wissenschaftlich ausgewertet und in einem Bericht zusammengestellt. Die Auswertung ist für das Frühjahr 2024 geplant, wird auf der BBK-Webseite veröffentlicht und dient als Basis für die Vorbereitungen zum nächsten Warntag am 11. September 2025.
Warnsystem steht für reale Lagen zur Verfügung
Das Warnsystem ist auch während der bundesweiten Probewarnung am 12. September jederzeit einsatzbereit. Bei Bedarf können die zuständigen Behörden wie gewohnt die Menschen über das Modulare Warnsystem und seine Kanäle erreichen und vor realen Gefahren warnen.
Eine Warnung soll die Bevölkerung in ihrem Selbstschutz unterstützen. Deshalb werden in
jeder Warnung Handlungsempfehlungen und – falls sinnvoll – Kontaktdaten von Ansprechstellen
mitgeliefert.
Neues Waldbrandwarnschild zur freien Nutzung
Das Waldbrandrisiko in Deutschland hat in den vergangenen Jahren zugenommen und wird mit fortschreitendem Klimawandel weiter steigen. Vor dem Hintergrund, dass Waldbrände vorwiegend durch unsachgemäßes menschliches Verhalten verursacht werden, ist es besonders wichtig, über die Gefahren vor Ort zu informieren.
Neues Waldbrandwarnschild zur freien Nutzung
Auf Initiative des Verbundprojektes Waldbrand-Klima-Resilienz (WKR) wurde ein neues Waldbrandwarnschild entwickelt, um auf die Gefahr von Waldbränden hinzuweisen. Über einen QR-Code auf den Schildern können Waldbesucherinnen und Waldbesucher mittels Smartphone auf die aktuellen Waldbrandgefahrenindizes (WBI) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zugreifen und sich über das momentane Gefährdungspotential bzw. Brandrisiko informieren. Der vom DWD berechnete WBI soll zur Einschätzung der Waldbrandgefahr dienen. Die Waldbrandgefahrenstufen des DWD bilden lediglich die Grundlage für eine auf Landesebene harmonisierte Waldbrandgefahrendarstellung. Die örtliche Einschätzung der Waldbrandgefahr kann vom DWD-Produkt abweichen. Weitere Informationen sind auf den Internetseiten der Landesforstbehörden hinterlegt.
Der DWD unterstützt dieses Projekt mit einer eigens geschaffenen Internetseite www.dwd.de/waldbrandinfo, auf die der QR-Code verweist, um einen Beitrag für die Sensibilisierung der Bevölkerung zur Waldbrandprävention zu leisten. Diese Seite kann zukünftig in Zusammenarbeit mit den Forstbehörden mehrsprachig ausgebaut und nach Bedarf um weitere Inhalte erweitert werden.
Wie entstand das neue Waldbrandwarnschild?
Das Konzept für die Entwicklung eines Waldbrandwarnschildes entstand durch die gemeinsamen Bemühungen des WKR-Projekts und vieler deutschlandweiter Netzwerkpartner. Dazu zählen u.a. das Europäische Forstinstitut, das Thorprojekt (Waldbrandprojekt aus Mecklenburg-Vorpommern) und die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) mit Sitz in Freiburg. Das Projekt brachte Akteure der Feuerwehr, Forstwirtschaft, Naturschutz, waldpädagogischen Bildung und Waldbrandversicherung mit Expertinnen und Experten aus den Bereichen Grafikdesign und Kommunikation zusammen.
Ziel war es, ein Schild zu entwerfen, das in ganz Deutschland und über alle Waldbesitzerarten zur Information und Sensibilisierung der Bevölkerung genutzt werden kann. Der Einsatz des neuen Waldbrandwarnschildes stellt ein fakultatives, nichtverpflichtendes Angebot dar. Das Projekt wurde aus Mitteln des Waldklimafonds über das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) gefördert.
Inhalt des neuen Waldbrandwarnschildes
Die Hauptbotschaft des Schildes ist, Waldbrände durch verantwortungsbewusstes Handeln zu verhindern. Hierfür werden konkrete Hinweise zum Verhalten in Wald und Flur gegeben. Durch drei Piktogramme wird auf die häufigsten Waldbrandauslöser hingewiesen:
- kein offenes Feuer
- keine Zigaretten wegwerfen
- kein Parken über trockenem Gras
Über den QR-Code, der zur DWD-Webseite führt, werden die aktuellen und die für die folgenden vier Tage vorhergesagten Waldbrandgefahrenstufen angezeigt. In der Zukunft werden weitere Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt. Die Schilder stehen im Hoch und Querformat zur Verfügung und sind auf der WKR-Webseite zu finden.
Sicheres Grillvergnügen: Acht Tipps der Feuerwehr
Sonnenschein und teils schon sommerliche Temperaturen locken zum Grillvergnügen im Garten und auf dem Balkon. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) appelliert, gedankenlosen Leichtsinn zu vermeiden. „Planen Sie umsichtig, grillen Sie sicher und achten Sie auch nach Ende des Grillabends auf mögliche Gefahren“, rät DFV-Vizepräsident Hermann Schreck, „so können Sie schmerzhafte Verbrennungen oder Vergiftungen durch Kohlenmonoxid vermeiden!“
Der Deutsche Feuerwehrverband gibt acht wichtige Tipps für Ihr Grillvergnügen:
- Achten Sie darauf, dass der Grill sicher und windgeschützt steht. Bauen Sie keine Behelfskonstruktionen.
- Wenn Sie an einem Lagerfeuer grillen, sorgen Sie für einen nicht brennbaren Streifen (Erde, Sand, Steine) rund um den Grillplatz und halten Sie einen Kübel mit Sand oder einen Feuerlöscher (am besten Wasser oder Schaum) zum Ablöschen bereit.
- Beaufsichtigen Sie den Grill – vor allem, wenn Kinder in der Nähe sind. Ein Sicherheitsabstand von zwei bis drei Metern kann Verletzungen vermeiden.
- Gießen Sie niemals Spiritus oder andere brennbare Flüssigkeiten auf den Grill! Die dabei entstehende Stichflamme führt zu gefährlichen Verbrennungen.
- Bei Verbrennungen gilt: Kühlen Sie Brandwunden kleineren Ausmaßes maximal zehn Minuten lang mit Wasser (kein Eis, kein eiskaltes Wasser). Rufen Sie bei größeren Verletzungen sofort Hilfe über den Notruf 112!
- Auch wenn schlechtes Wetter Sie aus dem Garten oder vom Balkon vertreibt – grillen Sie nie in geschlossenen Räumen. Auch zum Abkühlen hat der erloschene Grill hier nichts verloren: Es besteht Lebensgefahr durch tödliche Brandgase!
- Grillen Sie in der Natur nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen. Respektieren Sie Verbote (zum Beispiel in Waldbrand gefährdeten Gebieten).
- Wenn die Party vorbei ist, lassen Sie die Asche unter Aufsicht komplett abkühlen, ehe Sie sie entsorgen – aber nie in Kartons oder Plastikbehälter. Vergraben Sie heiße Glut nie im Sand, wenn Sie am Strand gegrillt haben!
Umfangreiche Informationen zur Prävention speziell für Kinder gibt es unter www.paulinchen.de/praevention/tipps-zum-schutz. Auf www.co-macht-ko.de stehen Hinweise zum Schutz vor Kohlenmonoxidvergiftungen online.
Online-Escape-Game zum richtigen Verhalten im Brandfall
Die Feuerwehren haben einen neuen Verbündeten in der Brandschutzprävention: das innovative Online-Escape-Game „120 Sekunden, was tun wenn’s brennt“. Es wurde entwickelt, um spielerisch und interaktiv das richtige Verhalten im Brandfall zu vermitteln. Auf eine anschauliche Weise werden lebensrettende Fähigkeiten für den Brandfall im eigenen Zuhause aufgezeigt.
Dieses Spiel bietet allen Altersgruppen eine spannende Möglichkeit, das eigene Bewusstsein für Brandschutz zu schärfen und die richtigen Schritte im Ernstfall üben. „Uns ist bewusst, dass wir Jugendliche und Erwachsene heute meist nicht mehr über die klassische Brandschutzaufklärung erreichen“, sagt DFV-Vizepräsident Hermann Schreck. „Mit dem Online-Escape-Spiel ,120 Sekunden‘ haben wir ein Angebot, das speziell darauf abzielt, auf unterhaltsame Weise wichtige Brandschutzkenntnisse zu vermitteln. Es ist auch für Feuerhttps://rauchmelder-lebensretter.de/120S-escape/wehren eine willkommene Ergänzung zu den klassischen Schulungsmaßnahmen und bietet eine moderne, ansprechende Art der Aufklärung.“
Das Online-Escape-Game startet im Schlafzimmer und zeigt mehrere Szenen in einer Wohnung, in der ein Brand im Wohnzimmer ausgebrochen ist. Spieler werden herausgefordert, innerhalb kurzer Zeit die richtigen Entscheidungen zu treffen, um sich und andere in Sicherheit zu bringen. Vom zügigen Verlassen eines Gebäudes im Brandfall bis hin zum Notruf 112 und der Alarmierung der Nachbarn bietet „120 Sekunden“ eine spielerische Herausforderung, die Spaß macht und gleichzeitig an lebensrettende Fähigkeiten erinnert.
Das Spiel kann kostenlos online unter https://rauchmelder-lebensretter.de/120S-escape/ gespielt werden.
Drei Jahrzehnte Rauchwarnmelder: Gesetzliche Installationspflicht rettet Leben!
Vor mehr als 30 Jahren waren Rauchwarnmelder in Wohngebäuden in Deutschland so gut wie nicht vorhanden. Gemeinsam ziehen der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Karl-Heinz Banse, und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Leiterinnen und Leiter der Berufsfeuerwehren in Deutschland (AGBF bund), Jochen Stein, angesichts des Europäischen Tags des Notrufs 112 am 11. Februar Bilanz und blicken in die Zukunft.
„Die deutschen Feuerwehren waren in der Aufklärungsarbeit und Werbung für Rauchwarnmelder in Wohngebäuden immer sehr aktiv. Sie waren es, die das Fehlen solcher Melder mit ihren Konsequenzen immer unmittelbar erlebten“, erinnert Jochen Stein. Prägend seien dabei vor allem im Vergleich zu heute häufige Brandereignisse in Wohngebäuden mit gleichzeitig mehreren Toten und schwer verletzten Personen gewesen. „Es folgten Jahre der politischen Überzeugungsarbeit für eine gesetzliche Verpflichtung zur Installation von Rauchwarnmeldern in Wohngebäuden. Dies ist nun in allen Bundesländern erfolgreich abgeschlossen, die Übergangsfristen für die Ausstattung von Bestandsgebäuden sind überall ausgelaufen. Wir haben damit eine flächendeckende, gesetzliche Verpflichtung für Rauchwarnmelder in Wohngebäuden in Deutschland“, berichtet Karl-Heinz Banse.
Zur Auswertung der Wirksamkeit der Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes hat die AGBF bund 2017 das Verfahren der Einsatzstellenbewertungen eingeführt. Für die Bewertung des quantitativen Nutzens von Rauchwarnmeldern in Wohngebäuden sind aber nach Einschätzung der beiden Experten schon die Statistiken zu den Todesursachen vollkommen ausreichend: Im Zeitraum zwischen dem Jahr 1990 (so gut wie keine Rauchwarnmelder in Wohngebäuden) und dem Jahr 2022 (weitgehend flächendeckende Verbreitung von Rauchwarnmeldern) haben sich demnach die Todesfälle durch Exposition gegenüber Rauch, Feuer und Flammen um 59 Prozent reduziert, wie eine Auswertung der Daten des Statistischen Bundesamtes ergibt. „Aus fachlicher Sicht ist die Aussage zulässig, dass ganz überwiegend die flächendeckende Verbreitung von Rauchwarnmelder in den Wohngebäuden zu dieser Reduzierung der Todesfälle geführt hat“, so Stein.
Die Anzahl der Todesfälle hat sich durch die Verbreitung von Rauchwarnmeldern in Wohngebäuden stark reduziert, aber immer noch starben im Jahr 2023 insgesamt 324 Menschen an den Folgen von solchen Brandereignissen. Mehr als 70 Prozent von ihnen waren älter als 60 Jahre. „Hier wird klar, dass heute vor allem noch ältere und eher hilflose Menschen zu Schaden kommen. Der Rauchwarnmelder allein löscht noch keinen Brand und sorgt auch nicht für von selbst für das richtige Verhalten im Brandfall“, so Banse.
Umfangreiche Informationen rund um das Thema Rauchwarnmelder gibt es online bei der Initiative „Rauchmelder retten Leben“, zu deren Gründungsmitgliedern der Deutsche Feuerwehrverband zählt. Hier gibt es auch umfangreiche Hinweise zum Verhalten im Brandfall:
Notruf 112: Qualifizierte Hilfe am anderen Ende der Leitung
„Die 112 steht für 500 Millionen Menschen in ganz Europa für schnelle, zuverlässige Hilfe. Wer hier anruft, erreicht qualifizierte Hilfe“, informiert Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), anlässlich des Europäischen Tag des Notrufs am Sonntag, 11. Februar. „Der Mensch am anderen Ende der Leitung fragt alles ab, was für Alarmierung und Einsatz wichtig ist. Hierdurch gibt es auch hilfreiche Anweisung, was man selbst in diesem Moment tun kann – wie etwa eine Reanimation oder die Brandbekämpfung einzuleiten. Dies geht über andere Wege wie per E-Mail oder über Soziale Medien natürlich nicht!“ erläutert der Vizepräsident.
Im Finnland-Urlaub brennt es plötzlich in der Ferienwohnung; bei der Fahrt durch Ungarn kommt es zum Verkehrsunfall – Sie zücken Ihr Telefon, wählen den EU-weiten Notruf 112 und erreichen die Leitstelle von Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei.
Der Notruf 112 ist in Europa der einheitliche und direkte Draht zu schneller Hilfe. Auch in sämtlichen Handynetzen führt die 112 zur zuständigen Notrufzentrale. Der DFV informiert anlässlich des Europäischen Tags des Notrufs über die einheitliche Nummer:
- Der Hintergrund: Dienstreise, Urlaub oder einfach so: Die Mobilität innerhalb Europas ist hoch; eine EU-weit einheitliche Notrufnummer also sehr sinnvoll. So müssen sich die Menschen statt mehrerer Notrufnummern nur noch die 112 merken – und bekommen überall adäquate Hilfe!
- Der Anruf: Die Notrufnummer 112 kann von überall her erreicht werden: Egal ob Festnetz, öffentliches Telefon oder Mobiltelefon. Beim Handy muss allerdings eine SIM-Karte eingelegt sein.
- Die Kosten: Das Gespräch über die Notrufnummer ist immer kostenlos!
- Die Antwort: Wer bei der 112 ans Telefon geht, ist auf Notfälle vorbereitet: In Abhängigkeit vom jeweiligen nationalen System für den Bevölkerungsschutz kommt der Notruf zumeist bei Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei an. Wer dort ans Telefon geht, ist für die Notrufabfrage geschult und spricht beispielsweise in Deutschland häufig auch Englisch; in Grenznähe auch die Sprache der Nachbarregion.
Notruf 112 im Main-Taunus-Kreis
Im Main-Taunus-Kreis gehen sämtliche Notrufe in der Zentralen Leitstelle in Hofheim ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Notfallversorgung der erste Ansprechpartner. Gemäß dem Leitsatz „Retten – Helfen – Bergen – Schützen“ nehmen sie Notrufe entgegen, fragen bei den Anrufern alle wichtigen Informationen ab, alarmieren Feuerwehr und Rettungsdienst und koordinieren die Einsätze. Um Leben zu retten, müssen sie unter hohem Zeitdruck die richtigen Entscheidungen treffen. Jede Sekunde zählt. Schnelles, zielgerichtetes Handeln ist gefragt.
Auch bei den Einsatzkräften der Feuerwehr und des Rettungsdienstes – viele davon machen ihre Arbeit bei uns im MTK ehrenamtlich – kommt es auf Genauigkeit und Schnelligkeit an. Sie müssen die Lage vor Ort in wenigen Augenblicken erfassen und Rettungsmaßnahmen einleiten.
Der 112-Tag jeweils am 11. Februar will den kostenfreien Notruf bekannter machen. Er wurde 2009 erstmals europaweit ausgerufen. Zahlreiche Feuerwehren nutzen den Anlass, um über ihre Arbeit zu informieren.
Tolle Tage: Zwölf Sicherheitstipps der Feuerwehr
Deutschlands Narren starten durch: Im Rhein-Main-Gebiet und in anderen Regionen reiht sich aktuell Sitzung an Sitzung; den Höhepunkt findet die närrische Saison dann mit den großen Umzügen an den „tollen Tagen“. Damit die pure Lebensfreude nicht durch Unfälle und Brände getrübt wird, geben die Feuerwehren zwölf Sicherheitstipps für Fastnachtssitzung, Privatparty und Karnevalsumzug:
- Tragen Sie keine Masken oder Kostüme aus leicht brennbarem Material. Achten Sie beim Kauf von Luftschlangen und Girlanden auf schwer entflammbare Produkte. Sie erkennen diese am Aufdruck „B1“.
- Bringen Sie beim Schmücken Ihres Partyraumes Dekorationsmaterial nicht in unmittelbarer Nähe von Glühbirnen, Heizstrahlern, Kerzen oder anderen heißen Gegenständen an.
- Seien sie vorsichtig mit offenem Feuer in dekorierten Räumen. Bringen Sie Kerzen und Lampions so an, dass sie vor dem närrischen Treiben sicher sind.
- Stellen Sie Aschenbecher auf, und leeren Sie deren Inhalt nur in Blecheimer.
- Kennzeichnen Sie Notausgänge deutlich und stellen Sie sie nicht zu.
- Halten Sie Löschmittel bereit: Feuerlöscher oder Eimer mit Wasser.
- Informieren Sie sich im Vorfeld und auch während der Veranstaltung über die Wetterlage. Smartphone-Apps wie NINA oder HessenWarn sind hierbei genauso hilfreiche Mittel wie die App „WarnWetter“ des Deutschen Wetterdienstes.
- Auch wenn es bei der Jagd nach „Kamelle“ und anderem Wurfmaterial heiß hergeht – halten Sie bei Umzügen ausreichenden Abstand zu den Festwagen. Achten Sie besonders auf Kinder!
- Genießen Sie Alkohol in Maßen. Unfälle und Erkrankungen durch Trunkenheit sind die häufigsten Ursachen für Einsätze des Rettungsdienstes im Umfeld von Festveranstaltungen – etwa nach dem Sturz in Glasscherben.
- Parken Sie verantwortungsbewusst und halten Sie die Rettungswege frei!
- Viele Feuerwehren helfen ehrenamtlich beim Ablauf und der Absicherung von Karnevalsumzügen mit. Bitte unterstützen Sie diese Einsatzkräfte, indem Sie sie nicht bei ihrer Arbeit behindern.
- Ob Feuer, Verkehrsunfall oder rettungsdienstlicher Notfall: Alarmieren Sie die Feuerwehr über den kostenfreien Notruf 112.
Feuerwehren im MTK geben Tipps für ein sicheres Silvester
Die bevorstehende Silvesternacht stellt für die Rettungskräfte im Main-Taunus-Kreis, darunter mehr als 1.600 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -männer, eine besondere Herausforderung dar. Traditionell ist diese Nacht die arbeitsreichste des Jahres, denn Brände, Rettungsdiensteinsätze und witterungsbedingte Unfälle rufen die Einsatzkräfte häufig auf den Plan. Vor allem der leichtsinnige Umgang mit Feuerwerkskörpern spielt dabei eine große Rolle.
David Tisold, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Main-Taunus, appelliert an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger: „Unsere Feuerwehren im Main-Taunus-Kreis sind in der Silvesternacht auf vielfältige Einsätze vorbereitet. Es liegt aber auch an jedem Einzelnen, durch umsichtigen Umgang mit Feuerwerkskörpern zu einer sicheren und friedlichen Nacht beizutragen.“
Die in den letzten Jahren leider wieder zunehmende Gewalt gegen Feuerwehrleute und Rettungskräfte verurteilt Tisold auf das Schärfste: Die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Einsatzkräfte haben oberste Priorität. Jede Form von Gewalt gegen Feuerwehrleute und Rettungskräfte ist inakzeptabel und wird von uns auf das Schärfste verurteilt“.
Die Feuerwehren geben acht Tipps für eine möglichst sichere Silvesterfeier, die auch für den Main-Taunus-Kreis von großer Bedeutung sind:
- Feuerwerkskörper und Raketen sind „Sprengstoff“. Lassen Sie Jugendliche unter 18 Jahren nicht damit hantieren.
- Beachten Sie unbedingt die Gebrauchsanweisungen der Hersteller. Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in geschlossenen Räumen ist bis auf wenige Ausnahmen verboten.
- Zünden Sie Feuerwerk nur dort, wo es erlaubt ist. Das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist verboten. Dieses Verbot gilt auch für Fachwerk- und Reetdachhäuser. Örtliche Vorschriften beachten!
- Halten Sie nach dem Abbrennen einen ausreichenden Sicherheitsabstand. Werfen Sie Feuerwerkskörper und Raketen nicht blindlings weg – und zielen Sie nie auf Menschen. Nicht gezündete Feuerwerkskörper (Blindgänger) nie wieder anzünden.
- Stellen Sie auf keinen Fall Feuerwerkskörper selbst her. Das kann zu schwersten Verletzungen führen! Artikel, die in Deutschland für den Verkauf zu Silvester zugelassen sind, müssen eine Prüfnummer der BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung) haben.
- Bewahren Sie Feuerwerkskörper so auf, dass sie sich nicht selbst entzünden können. Tragen Sie Feuerwerkskörper niemals am Körper, zum Beispiel in Jacken- oder Hosentaschen.
- Schützen Sie Ihre Wohnung in der Silvesternacht vor Brandgefahr. Entfernen Sie Möbel, Hausrat und andere brennbare Gegenstände von Balkonen und Terrassen. Halten Sie Türen und Fenster geschlossen.
- Rufen Sie bei Bränden und Unfällen sofort die Notrufnummer 112 an, denn nur eine schnelle Meldung garantiert effektive Hilfe durch Feuerwehr und Rettungsdienst.